Info und Begattung der Dunklen Biene

Unser kontinuierliches Bestreben, ist es, auf unseren eigenen Anpaarungsplätzen durch natürliche Begattung, die Apis mellifera mellifera Königinnen, in der Zucht zu erhalten.

Durch Reinpaarung möchten wir nur Spitzenergebnisse in der Zucht erzielen.

Dunkle europäische Biene

– Eine Hommage –

Die Dunkle europäische Biene (lateinisch: Apis mellifera mellifera) ist eine natürlich entstandene Unterart der westlichen Honigbiene (lateinisch: Apis mellifera). Sie ist die einzige ursprünglich einheimische Honigbiene nördlich der Alpen und der Urtyp aller unser Honigbienen.

Die Dunkle Biene hatte ursprünglich ein weitläufiges Verbreitungsgebiet (Bild 1.1 Verbreitungsgebiet), dass sich von Frankreich, über die britischen Inseln nach Zentraleuropa, über Skandinavien bis hin zum südlichen Ural zog. Die Dunkle Biene hat es als einzige Honigbiene geschafft, sich den jeweiligen Klimabedingungen perfekt anzupassen, ohne dabei ihr ursprüngliches Wesen zu verlieren. Sie unterscheidet sich in morphologischen Gesichtspunkten, Verhalten und eindeutigen zuordenbaren Eigenschaften. Die Farbe dieser Biene ist gesamtheitlich eher von dunklem Erscheinungsbild geprägt was ihre Bezeichnung rechtfertigt. Der Chitinpanzer ist schwarz, ihre Behaarung dunkelbraun am Thorax. Filzbinden prägt sie sehr dünn aus, fast schon schütter. Die Körperform ist gedrungen, so dass allgemein die Dunkle Biene den breitesten Abdomen aller westlichen Honigbienen besitzt. Die damit verbundene große Oberfläche bildet die Fähigkeit aus, dass Sonnenlicht sehr gut auf-zunehmen und erlaubt es diesem bestäubenden Hautflügler auch bei niedrigeren Temperaturen ausfliegen zu können.

Die Dunkle Biene ist eine regelrechte Sturmbiene. Sie fliegt bei Windgeschwindigkeiten aus, wo ihre artverwandten Schwestern brav den Stock hüten. Je nach Ansiedlungsgebiet unterscheidet man Unterlinien, die in Ihrem Verhalten unterschiedlich sind, ihre Grundfeste jedoch immer dem gleichen genetischen Muster folgen.

So sind Bienen auf den schottischen Inseln oder in den Fjorden Norwegens eher auf nasse und

stürmische Winter ausgelegt, ihr Brutverhalten steigt im Frühjahr sehr flach an, um dann im Sommer einer kurzen Brutspritze zu folgen, so dass die überwiegend vorherrschenden Heidetrachten nutzbar sind. Im Inland von Norwegen hingegen sind die Bedingungen noch unwirklicher. Die eisige Kälte verlangt allen Lebewesen enorme Anstrengungen ab. Auch hier hat es die Dunkle Biene geschafft, Fuß zu fassen. Temperaturen bis -40°C sind kein Problem. Das Brutverhalten ist dementsprechend angepasst. Auch im südlichen Ural ist die ansprechendste aller Honigbienenarten Europas zu Hause. Hier ist diese Biene als reine Waldbiene beheimatet. Das Brutgeschehen ist im Frühjahr ebenso verhalten, jedoch länger anhaltend über den Jahresverlauf und der Einschlag erreicht den Zenit im nicht so hohen Maximum, wie bei den Heidetypen. Generell ist festzuhalten, dass die Dunkle Biene ein verzögertes, ja vorsichtiges und umsichtiges Brutverhalten aufweist. Sie versteht es wie keine andere Biene, ihr Volksinteresse an die Umgebungsbedingungen und die Tracht anzupassen. Mit femininer Sorgfältigkeit wird der Bien synchronisiert.

Das generelle dunkle und erhabene Erscheinungsbild ist ein eindeutiges morphologisches Merkmal dieser Honigbiene. Die Völker laden zum „Schwärmen“ ein. Der Auszug eines „Dunklen“ Schwarms ist ein Naturschauspiel, was seines Gleichen sucht, jedoch nicht zu finden ist. Nur die Dunkle Biene vermag es, einem in seinen Bann zu ziehen und das Herz höher schlagen zu lassen.

Bild 1.2 Erscheinungsbild

Dunkle Bienenvölker lassen sich wie anderen Honigbienenarten in allen erdenklichen Beutenformen unterbringen. Dabei ist es der Biene egal, ob Sie in der Baumhöhle, oder modernen Magazinbeuten gehalten wird. Es lassen sich alle erdenklichen Betriebsweisen realisieren. Werden die Bienen enger gehalten, erzeugen sie ebenso homogene Brutnester. Das Brutnest selbst ist kompakt, mittig die lebenswichtige Brut, außen herum wie in breiten Sphären angeordnet erst Pollen, dann der Honig. Der Polleneintrag eines Melliferavolkes kann bis zu 30 kg stark während der Saison werden.

Die Völker haben noch einen weiteren sehr positiven Aspekt: Propolis. Diese einzigartige Biene

hat es geschafft sich ihren Sammeltrieb für Propolis zu erhalten. Dieser Kitt harz ist das Wundermittel des Bienenvolkes. Jede Ritze, jede Spalte, jedes Eck, wird mit mathematischer Genauigkeit bis 8mm Abstand verkittet. Das Propolis, dass zum größten Teil aus dem Kitt harz von Pflanzenknospen und Wachs besteht, besitzt antibakterielle Eigenschaften, die durch die Zugabe von Enzymen der Bienen eines der Kriterien für die Volksgesundheit darstellt. Ein Verringern oder gar Wegzüchten hat fatale Auswirkungen auf die Vitalität der Insekten und das Gleichgewicht im Stockinneren. Propolis hat zwar die Eigenschaft wasserabweisend zu sein, jedoch auch wasserdampfdurchlässig. Diese halbdurchlässige Membran ist neben der antibakteriellen Wirkung für das Stockklima unverzichtbar. Tropfsteinhöhlen in modernen Magazinbeuten wie bei anderen Honigbienenarten sind weitaus seltener, wenn die Beute menschlich unbehandelt verbleibt.

Der Mensch hat die ungünstige Angewohnheit, nicht nur zu sammeln, sondern unnötig zu sammeln. Dies bedingte im Laufe der Evolution und Haltung von Honigbienen, dass der Ertrag immer mehr in den Vordergrund rückte. Natürlich zu Lasten der positiven Eigenschaften die der Volksgesundheit dienlich sind hin zu mehr Honigleistung. Der Dunklen Biene wird regelrecht vorgeworfen, keinen Honig zu bringen. Diese Unterstellung ist schlicht und ergreifend falsch. In Zeiten des Klimawandels, Agra wende, Monokulturen sind die Honigbienen belastet wie noch nie. Die Rassen sind auf Leistung und Sanftmut selektiert. Nicht so die Dunkle Biene. Ihre Ursprünglichkeit hilft auch hier. Die Morphologie, der dunkle und gedrungene Leib, erlauben es auch, Trachten zu Zeiten zu nutzen, die für andere Stubenhocker nicht zu erreichen sind. Die Apis mellifera mellifera ist ein Nutzer von so genannten Läpper trachten. Diese werden in der Regel von den Bienen verbrütet, das heißt in Brutmenge und somit Bienenmasse umgesetzt. Dies hat die Dunkle Biene aber nicht nötig. Sie passt das Brutverhalten wie bereits beschrieben an die Trachtbedingungen an. Was über ist, wird eingelagert. Dies tut sie auch, und zwar Brutnestnah. Sie fliegt dabei doppelt so viele Blütenstände an und erschafft damit ein Aroma im Honig, was seines Gleichen sucht. Jeder der Honig der Dunklen Biene bereits auf dem Gaumen hatte weiß, es ist ein innerliches Blumenpflücken diese Gottesgabe genießen zu dürfen.

Der Dunklen Biene werden indes Stechlust und Aggressivität nachgesagt. Diesen Argumenten kann nur widersprochen werden. Sie wird als stechlustig und unproduktiv angesehen. Von daher auch absolut ungeeignet zum Imkern. Nun, bei näherer Betrachtung kann man mit diesen Mythen recht gut umgehen und auch vieles beiseiteschaffen. Die Stechlustigkeit der, ursprünglich in Nordeuropa beheimateten Dunklen Biene ist vielmehr ein erhöhter Verteidigungstrieb. Diese Biene ist ehrlich, und zwar jedem gegenüber, der in ihr Hoheitsgebiet einzufliegen oder einzudringen vermag.

 

Dunkle Biene bei Nektaraufnahme

Die Dunkle Biene ist demnach sehr wohl zum Imkern und vor allem zur Erhaltung anstrebenswert. Man gehe hier so weit zu behaupten, diese Biene ist gerade für Anfänger in der Imkerei perfekt. Sie gibt eins zu eins und damit direkt die Fehler des Bienendompteurs wieder. Sie kommuniziert in einzigartiger Art und Weise mit dem Menschen, der mit ihr arbeitet. Diese Biene geht bei Futtermangel, sprich Trachtlosigkeit oder Ausbleiben des Nektarstromes in Brutstopp. Sie ist nicht verschwenderisch, sondern haushälterisch. Diese Eigenschaft ist in unserer modernen Kulturlandschaft die Kriterien schlechthin.

Was ist vital? Was ist Gesund in der Natur? Das Anpassungsfähige, das Wehrhafte. Das ist die Dunkle Biene. Wehrhaft ist nicht aggressiv, sondern natürliches Verhalten. Dieses Herzblut, was die Dunkle Biene entfacht, dem Menschen die Gaben der Natur näherbringt, das ist es was diese Biene so einzigartig macht. Die einzige nördlich der Alpen beheimatete Honigbiene, die zu Recht ihren Platz in unseren mitteleuropäischen Gefilden hat. Die Herausforderungen und unsere Verantwortung für die nächsten Generationen sind es Wert, ja es ist gar unsere Pflicht, dem Arterhalt, der Wiederansiedlung, der Stabilisierung von Populationen unsere Kraft und unseren Einsatz darzubieten.

Dunkle Biene Bayern e.V., 15.03.2021

Mondscheinbegattung

Zu sehen sind 3 Begattungseinheiten und ein Magazin für ein Drohnenvolk.

Nach ca. 17.00 Uhr wird das Labyrinth entfernt, Licht kommt in die Begattungseinheit und die Königin kann ausfliegen.

Beim Vatervolk (ca. 17.00 Uhr) wird der Stopfen gezogen und Drohnen können fliegen.

Nicht anderes wie auf einer Belegstelle. Vatervölker bilden ist ja bekannt und Begattungseinheiten mit Königinnen bilden ebenfalls.

Labyrinth – Boden kann dem jeweiligen Magazin angepasst werden. Ein Beispiel. Bilder sind im Internet reichlich zu finden.

Anpaarungsplatz Bayerischer Wald.